Roadtrip 2018

ES GEHT LOS!!!

sdr

1) Ulm

2) Tolbacher See/Rafting

3) Biograd Kroatien

1)

Es ist eine ganze Weile her, so ziemlich genau 1 Jahr. Zuerst muss ich mich entschuldigen, dafür, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber ich habe mir gedacht, es gibt so viele Blogs über den Alltag von Rollifahrern das diese nur noch langweilen.
Also schreibe ich wie gewohnt über meine Urlaube, aber vor allem über meine Urlaube, die ich alleine mit meinem Auto mache.
Leider ist es nun mal so, dass ich nicht das ganze Jahr unterwegs sein kann. Das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten. Ich warte ja noch auf meinen Lottogewinn, aber da kann ich wohl lange warten, ich müsste erst einmal spielen. Also muss ich mich mit einem Roadtrip im Jahr zufriedengeben. UND JETZT IST ES WIEDER SOWEIT JAAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!
Dieses Jahr bin ich voraussichtlich auch keine 6 Wochen, sondern nur drei Wochen unterwegs. Naja es ist mehr als nichts – zwar nur ein bisschen mehr, aber mehr –.
Ich kann euch aber mit Sicherheit sagen, dass ich wieder einige dumme Sachen anstellen werde – das bin nun mal ich – somit könnt ihr euch wieder auf ein paar lustige aber auch interessante Beiträge freuen.

Nach dem ganzen Gequatsche meinerseits fang ich mal an zu erzählen.
Meinen ersten Stopp hatte ich in ULM – oh ja so weit bin ich gekommen – nein Scherz beiseite. Ich habe am Morgen noch meinen Freund zum Flughafen gebracht und wollte danach nicht mehr allzu weit fahren. David – mein Freund – ist nach Australien geflogen. Ich bin schon ein wenig eifersüchtig muss ich zugeben, aber was ist schon Australien, wenn man einen Roadtrip nach Kroatien machen kann 😊. Also ganz ehrlich mein Roadtrip ist sowieso viel cooler als Australien 😊.
Ich bin also bis nach Ulm gekommen, dort habe ich auch einen sehr schönen Campingplatz an einem kleinen See gefunden. Da es ja auch zurzeit unnormal heiß in Deutschland ist, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mal in den See zu „hüpfen“. Ich habe das Hüpfen zwar in Anführungszeichen gesetzt, aber wenn ich so darüber nachdenke, bin ich durchaus fast ein bisschen ins Wasser gehüpft. Ich bin bis zum Wasser hin – es ging relativ steil runter zum Wasser, wie soll es auch anders sein 😊 – naja und ich war ein bisschen schnell unterwegs und ganz plötzlich war das Wasser näher als gedacht😊………….
Scherz bei Seite ganz so war es nicht. Ich bin also zum Wasser, dort lag ein abgeschnittener Baumstumpf, ich habe mich dann von meinem Rollstuhl auf den Baumstumpf gehievt und mich dann vom Baumstumpf ins Wasser fallen lassen.
Nach dem Schwimmen – noch schön nass – bin ich zurück zu meinem Stellplatz und dachte mir so …. Es ist ja gar nicht so heiß, da kann ich ja mal bis in den nächsten Ort rollen. – Oh ja, wenn man nass ist, fühlt sich die Außentemperatur natürlich nicht so warm an –. Ich habe mich dann also auf den Weg gemacht und plötzlich, wie aus dem Nichts war ich trocken und die Sonne brannte mich förmlich weg. – Erst denken dann handeln, wie man so schön sagt –. Dann kam noch dazu, dass aus den geplanten 4 km auf einmal 8 km wurden, und ich muss zugeben, seit dem letzten Urlaub bin ich faul gewesen. So waren die 8 km sehr weit zu rollen und gemerkt habe ich das am nächsten Morgen beim Aufstehen. Sagen wir mal so, ich glaube jedes Walross wäre besser hochgekommen als ich.
Viel habe ich dann auch nicht mehr gemacht. Nur noch schnell alles zusammengepackt und dann ab ins Auto und weiter. Ich wollte früh los, da ich mir – wie soll es auch anders sein – noch eine Schraube in meinen Reifen gefahren habe. Die sollte doch noch besser raus und das Loch im Autoreifen geflickt werden. So bin ich zu einem Autohändler, der mir auch schnell das Loch geflickt hat und dann ging es weiter in Richtung Italien.
Über Italien kann ich schon so viel sagen: ES HAT GEREGNET! Da fährt man einmal in den Urlaub und dann das 😊.
Ach ja und immer schön weiterlesen. Über Italien gibt es schon einiges zu erzählen und Morgen habe ich auch einen Ausflug vor 😊. Also schön dran bleiben und nach der Werbung geht es weiter…………….

sdr

2)

Nach Ulm ging es weiter Richtung Italien. In Italien habe ich einen sehr schönen Campingplatz in den Dolomiten gefunden. Der Platz lag an einem kleinen See und im Hintergrund die Berge. Eine sehr schöne Sicht und zugleich sehr ruhig und entspannend.
Wie schon zuvor angekündigt, es hat geregnet. Keine Seltenheit in den Bergen. Trotzdem war ich kurzzeitig ein bisschen überfordert. Auf Regen war ich nicht eingestellt. Schnell habe ich alles zusammengepackt und die Türen vom Auto geschlossen. Es wurde im Auto dann auch kalt und zwar so kalt, dass ich die Heizung angemacht habe – zum Glück habe ich eine Standheizung-.
Da ich aber den ganzen Tag noch nicht allzu viel gegessen hatte, fing auch – natürlich gerade, wenn es regnet – mein Magen an zu knurren. Aber raus wollte ich auf keinen Fall und ausnahmsweise hatte ich auch nichts zu knabbern mehr im Auto, also musste ich erfinderisch werden. Dann habe ich aus dem Inneren meines Autos heraus gekocht. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie das gehen soll? Ganz einfach, ich habe die Heckklappe vom Auto geöffnet und mich mit dem Bauch aufs Bett gelegt. Dann aus der liegenden Position heraus, unter der Heckscheibe meinen Gaskocher an gemacht und fertig war die leckere Tütensuppe.
Der Regen hatte zwar recht schnell aufgehöht, aber kalt ist es trotzdem geblieben. In der Nacht habe ich mit zwei Schlafanzügen und einer Decke über dem Schlafsack geschlafen.
Ich fand den Platz so schön das ich sogar überlegt hatte 2 Tage zu bleiben, aber nach einem kurzen Geplauder mit meinen Nachbarn, die mir erzählten, dass das Wetter schon eine Weile so bescheiden war, habe ich mich doch um entschlossen.
Als ich zur Rezeption gefahren bin, um Bescheid zu geben, dass ich nur eine Nacht bleibe und zu fragen, bis wann der Platz geräumt sein muss, lag dort ein Flyer vom Rafting. Rafting wollte ich schon eine ganze Weile mal ausprobiert haben. Beim Rafting sitzt man mit ein paar Personen in einem „Schlauchboot“ und paddelt durch Stromschellen in einem Fluss. Es gab drei Anbieter in der Nähe und ich habe alle Flyer mitgenommen und mich dann in mein Auto gesetzt und bei den verschiedenen Anbietern angerufen. Nach der zweiten Absage konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Irgendwie hielten mir die Absagen wieder vor Augen, dass egal wie oft ich immer denke, es ist nur ein Rollstuhl und du kannst alles machen was du möchtest, es eben doch nicht immer so einfach ist. Es ist zwar nur ein Rollstuhl, aber es ist auch ein Handicap, oft versuche ich das zu verdrängen und mach einfach worauf ich Lust habe. Ob es klappt oder nicht werde ich dann schon sehen. Meistens sind mein Wille und mein Ehrgeiz so groß, dass ich auch alles hinbekomme. Nur selten lasse ich mich von etwas abschrecken. Und auch wenn ich oft durch die Blicke der anderen merke, dass ich anders bin und halt nicht auf zwei Beinen laufe, ist mir das egal. Wenn ich etwas möchte, ist mein Kopf dicker als die Wand und ich schaffe das auch. Naja wie gesagt nach der zweiten Absage schwand die Hoffnung darauf, dass ich das Rafting mal ausprobieren konnte und die Angst auf eine dritte Absage lies mich beinahe nicht anrufen. Aber naja, ich glaube ich hätte auch noch bei 10 weiteren angerufen bis einer ja gesagt hätte, aber so weit ist es gar nicht gekommen. Denn beim dritten Anruf sagte der Mann am anderen Ende der Leitung, dass sei schon kein Problem und man würde sich was überlegen wie das funktionieren könnte. Ich solle doch einfach ein bisschen früher kommen und dann würden wir das Trocken mal testen.
Ich hatte sogar noch einen Termin für den nächsten Tag bekommen und fürs Rafting bin ich dann auch gerne wieder ein Stück zurück gefahren bis nach Österreich.
In Österreich angekommen, schon ganz aufgeregt, fing es, wie soll es auch anderes sein, wie aus Eimern an zu gießen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass aufgrund des Regens das Rafting ausfallen würde. Aber das ist es nicht 😊. So wurden wir halt einfach von oben und unten nass 😊. Wir waren acht Mann im Boot und es war wirklich sehr cool. Ich habe mir vorgenommen beim nächsten Mal die „Sport plus Tour“ mitzumachen, bei der es noch ein bisschen wilder von statten geht. Leider gibt es nur wenige Bilder, die auch nicht besonders gut geraten sind. Aber egal, ich weiß ja das ich es gemacht habe.
Nach dem Erlebnis brauchte ich dann erstmal eine warme Dusche. Denn das Wasser war grade mal 10 Grad warm. Als ich eine gefühlte Ewigkeit die heiße Dusche genossen habe, war es draußen schon dunkel. Somit ging bei mir dann auch das Licht für diesen Tag aus.
Am Nächten Tag war mein Ziel die Küste in Italien zu erreichen. Ich kann euch schonmal sagen, das ich dort nie angekommen bin.

3)

Wie schon angedeutet wollte ich eigentlich an die Küste Italiens und zwar nach Triest. Von dort aus war geplant am nächsten Tag weiter nach Kroatien zu fahren.

Ich bin also gegen halb 10 vom Campingplatz losgefahren und mein Zielort im Navi war Triest. Nach knapp 2:30h Fahrt war mein Ziel nur noch 10 min entfernt. Als ich dann auf die Uhr gesehen habe und sah das es grade erst 12 Uhr ist, dachte ich, es wäre verschwendete Zeit, dort noch eine Nacht zu halten. Also schaute ich nach, wie lange ich bis nach Krk benötige, eine Insel in Kroatien. das Navi spuckte ca. 3h aus. 3h dachte ich mir, ist ja nichts, da kann ich auch direkt weiterfahren und das machte ich dann auch. Soweit so gut. Es lief alles, kein Stau und ich kam gut voran. Kurz vor Slowenien dann ein bisschen Stau, da noch alle eben eine Vignette kaufen mussten, was ich natürlich dann auch tat – es hat sich aber nicht gelohnt-. Nach kurzer Zeit auf der slowenischen Autobahn führte mich das Navi auf eine Landstraße. Auf der Autobahn waren inzwischen zisch Kilometer Stau. Also fuhr ich gemütlich über die Landstraße und schaute mir das slowenische Inland ein bisschen an. 3 Kilometer vor der Grenze nach Kroatien stand ich dann auch. Ich habe sage und schreibe fast 4h für diese 3 Kilometer gebraucht. Meine Nerven waren am Ende und meine Laune im Keller, als ich dann gegen halb sieben auf dem Campingplatz in Krk ankam. Dort war dann kein Platz mehr frei! Also sank meine Laune noch weiter in den Keller. Aach ein wenig hin und her habe ich dann noch einen passenden Platz gefunden, auf welchem ich dann um 19 Uhr ankam. Zu allererst bin ich ins Restaurant etwas essen gegangen – wie ich so bin, hatte ich nämlich den ganzen Tag nichts gegessen. Ich hatte auch nicht mit so einer langen Fahrt gerechnet. Nach dem Essen habe ich dann nichts mehr gemacht, außer mir eine heiße Dusche gegönnt.

Am nächsten morgen ging es dann auch schon weiter, Richtung Zadar. Vielleicht könnt ihr euch noch daran erinnern. Im letzten Sommer, auf meinem Roadtrip, habe ich auf beim letzten Stopp eine Familie kennengelernt. Wir haben uns angefreundet. Die Familie habe ich in der Zwischenzeit auch schon 2-mal besucht und wie es der Zufall wollte, machten sie gerade Urlaub in der Nähe von Zadar. So wollte ich es mir nicht nehmen lassen, sie besuchen zu fahren.

In Biograd, ca. 30 min entfernt von Zadar, angekommen, bin ich zuallererst ins Meer gesprungen. Darauf habe ich schon die ganze Zeit sehnsüchtig gewartet. Am Abend dann, haben wir uns alle getroffen und es war wie immer, ein sehr schöner Abend. Montag sind wir mit dem Boot rausgefahren und ich habe es sehr genossen. In einer Bucht haben wir angelegt und sind ein bisschen schnorcheln gewesen. Abends ging es dann nach Zadar. Ein wenig durch die Altstadt und dort eine Kleinigkeit essen. Am Dienstag hat es dann angefangen zu gewittern und zu regnen wie aus Eimern. Da man an so einem Regentag nicht besonders viel machen kann, sind wir nochmal nach Zadar und wollten ins Einkaufszentrum. Das Einkaufszentrum jedoch, war ein totaler Reinfall. Inzwischen hatte der Regen aber aufgehört und wir sind noch etwas durch Zadar spaziert. Zurück in Biograd habe ich mich dann ein bisschen ausruhen müssen.

Am Mittwoch ging es für die Familie zurück. Aber ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal. Da das Wetter auch am Mittwoch nicht so toll war, habe ich ein bisschen rumgehangen. Aber dass kann ich ja nicht besonders gut, mir wurde recht schnell langweilig. Ich habe mir gedacht, fährst du mal bis in den nächsten Ort, das sind nur 5 km. Naja, nachdem ich mich dann erstmal verfahren habe und im nirgendwo gelandet bin, wo ich meinen Rolli dann mal richtig auf seine Geländetauglichkeit prüfen konnte, hatte ich dann endlich den richtigen Weg gefunden. Der war allerdings nicht besser. Es war eine Schotterpiste, die ich ca. 3km durchgehalten habe. Da es auch ständig rauf und runter ging, war ich sowas von müde.  Nachdem ich dann gesehen hatte, dass der Ort laut Hinweisschild auch noch 4 km entfernt ist – von wegen 5km – habe ich mir gedacht, scheiße du musst das auch alles wieder zurück. Somit habe ich mich dann entschlossen, direkt umzudrehen. Am Campingplatz zurück konnte ich meine Finger nicht mehr spüren, alles war taub. Ich war so fertig, dass ich es nicht geschafft habe mich unter die heiße Dusche zu setzen. Ich habe mich ins Auto gelegt und bin eingeschlafen. Zum Glück waren auch nach dem Schlafen meine Finger nicht mehr taub. Mit dem Umweg bin ich ca. 10 km gefahren und zwar mit dem Rolli auf Schotter und Waldwegen.

Morgen geht es dann weiter zu einem der berühmtesten Nationalparks in Kroatien. Da es aufgrund der hohen Besucherzahl dazu kommen kann, dass man nicht mehr reinkommt, werde ich mich sehr, sehr früh morgen auf den Weg machen. Ich bin gespannt was mich erwartet.

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