New York 2016 März
Der nächste Urlaub, den ich unternommen habe ging in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und in die Stadt die niemals schläft.
Es ging nach New York, 7 Tage lang kam man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Diese Reise habe ich allerdings nicht alleine unternommen. Eine gute Freundin, die ich schon seit der Grundschule kenne ist mit mir zusammen nach New York aufgebrochen 😊.
Dana und ich hatten uns einige Jahre aus den Augen verloren. Doch sie ist eine der wenigen Freunde die geblieben und nicht gegangen sind, als klar wurde das ich von jetzt an auf einen Rollstuhl angewiesen bin.
Dana und ich haben seitdem schon einiges erlebt. Ich verdanke ihr sehr viel und bin froh das sie immer für mich da ist.
Auf nach New York ging es im März 2016. Wir waren beide sehr aufgeregt! Für Dana war es der erste Flug über den „Großen Teich“. Ich war einige Jahre zuvor schon einmal nach Kanada geflogen. Naja wir waren auf jeden Fall beide aufgeregt. Mein Vater hat uns früh morgens zum Flughafen gebracht. Wir waren zu dem Zeitpunkt beide noch nicht wirklich wach 😊 – wir sind keine Frühaufsteher –!
Auch für diesen Flug hatte ich zuvor schon alles in die Wege geleitet – das war allerdings diesmal nicht ganz so einfach. Wir sind mit einer amerikanischen Fluggesellschaft geflogen und daher lief die ganze Kommunikation auf Englisch. Nach ca. 30 min. am Telefon hatte ich es dann geschafft, dem Mitarbeiter klar zu machen was ich wollte 😊 –
Am Flughafen funktionierte dann alles wieder relativ gut. Und auch das „Verladen“ ins Flugzeug ging nochmal um einiges besser als beim ersten Mal.
Nach 8 Stunden Flug gab es einen Zwischenstopp und wir betraten das erste Mal amerikanischen Boden. Nachdem wir es durch die Kontrolle geschafft hatten, es wurden von uns Fotos aus allen Richtungen aufgenommen, sowie Fingerabrücke von jedem Finger, hieß es für uns Warten auf den Anschlussflug nach New York.
In New York gelandet stand dann eine Taxifahrt von nochmals 45 min an. Im Hotel angekommen sind wir ins Bett gefallen 😊.
Wir haben natürlich das übliche Touristen Programm durchgezogen: Central-Park, Times Square bei Tag und Nacht, Freiheitsstatue, Empire State Building, Brooklyn Bridge und Schoppen im Outlet -Center……
Und ich war wirklich begeistert, wie gut alles geklappt hat.
Beim Besuch des Empire State Building konnten wir an allen vorbeigehen und selbst bei den Aufzügen gab es für uns keine Wartezeit. Überall wo Leute angestanden haben ist ein Mitarbeiter gekommen, der uns an allen anderen vorbeigeführt hat.
Ich war sehr begeistert, wie freundlich alle waren und wie selbstverständlich die bevorzugte Behandlung für Rollstuhlfahrer umgesetzt wurde.
So ging es dann auch bei der Freiheitsstatur ohne Wartezeit und als Erste aufs Schiff. Da konnten wir uns die besten Plätze sichern. Ich wollte allerdings unbedingt auf das Oberdeck und dazu musste eine Treppe überwunden werden. Doch das war mir ganz egal, ich bin einfach auf dem Hintern die Stufen raufgerutscht 😊.
Auf Deck war es so windig, dass mein Rollstuhl trotz festgestellter Bremsen hin und her rutschte und ich aufpassen musste das ich nicht über Bord ging 😊. – Es war fast wie Achterbahn fahren und ich fand es durchaus ein bisschen spaßig so hin und her gepustet zu werden –
Wir sind viel „zu Fuß“ unterwegs gewesen und ich bin immer wieder gefragt worden, ob ich Hilfe benötige, z.B. bei der Überwindung von Bordsteinkanten – die waren an einigen Stellen wirklich sehr hoch –.
Es hat mich aber auch sehr beeindruckt, dass es auch für mich immer einen Weg gab in Geschäfte zu kommen, obwohl Stufen vorhanden waren. An jedem Geschäft gab es eine Klingel mit einem Rollstuhl Symbol darauf. Es wurden dann z.B. Schienen ausgelegt oder ein Hintereingang geöffnet. Häufig gab es in den Geschäften eine extra große Umkleidekabine für Rollstuhlfahrer.
Bei mir zu Hause und in der Umgebung ist der Fortschritt lange nicht so weit. Es gibt immer irgendwo Stufen, ja dann habe ich halt Pech gehabt. Ist die Umkleide zu klein muss ich es halt zu Hause anprobieren, und wenn es nicht passt wieder zurückbringen.
Extrem aufpassen muss man in New York aber beim Überqueren von Straßen. Egal, ob die Ampel rot oder grün anzeigt, die Autos sind einfach gefahren und die Fußgänger einfach gegangen 😊
In diesem Urlaub konnte ich wirklich alles unternehmen, was ich wollte. Ich kam überall hin und überall rein und das ohne Probleme oder genervte Gesichtsausdrücke.
Einen kleinen Wertmutstropfen gab es aber doch. Nicht so gut funktioniert hat das U-Bahn fahren. Nicht alle Stationen haben einen Aufzug. Aber das war kein „großes“ Problem, wir sind halt einfach „gelaufen“ oder mit der Fähre gefahren. Und zur Not haben wir auch mal ein Taxi genommen.
Ich habe in diesem Urlaub auf jeden Fall meine Armmuskeln trainiert 😊
Und eine Empfehlung für jeden Rollifahrer, der nach New York möchte, nehmt unbedingt Feuchttücher oder ähnliches mit. Es ist sehr schmutzig und meine Hände waren schon nach wenigen Metern schwarz. Es war also sehr hilfreich, dass ich mir zwischenzeitlich die Hände säubern konnte – mit den schmutzigen Händen hätte ich niemals mein Essen angefasst -. Oder man fährt halt mit Handschuhen 😊